Kirchen

Reformierte Kirche Ardez

Wie die ursprüngliche Ardezer Kirche ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Im Jahr 1445 wurde der Turm im gotischen Stil neu errichtet. Auf den Grundmauern des alten Gotteshauses entstand 1576/77 die jetzige Kirche. Die Gliederung der Kirche wie der Baustil kann als Rarität bezeichnet werden. Die Kirche in Ardez gilt als erste reformierte Emporenkirche der Schweiz und ist zugleich eine der seltenen Renaissancebauten. Zwei Farbfenster von 1914 zeigen den Apostel Paulus und den Reformator Zwingli. 1524 hat Lüzzi Sdratsch hier vermutlich die erste reformierte Predigt im Unterengadin gehalten. Die schöne Orgel auf der Westempore stammt von 1818. Das Kircheninnere wurde 2013 sorgfältig restauriert, danach dann auch der gotische Turm. 

Reformierte Kirche Ftan

Die Kirche von Ftan wurde nach den Zerstörungen durch die österreichischen Truppen in den Jahren 1621/22 neu errichtet und 1634 vollendet. Der Chorteil wurde erst 1754, anlässlich der in Ftan stattfindenden Synode, fertiggestellt. Es ist ein schlichter, fast zeitloser Stil. Die pneumatische Orgel stammt aus dem Jahr 1904. Feine Pflanzenornamente schmücken Chor und Chorbogen. Der Kirchturm steht isoliert von der Kirche auf einem mächtigen kristallinen Felsblock, der seinerseits auf unstabiler Moräne liegt. Nachdem der Turm schon im 18. Jahrhundert eine zwiebelförmige Haube trug, erhielt er nach dem letzten Dorfbrand eine eigenartige Doppelzwiebel. 

Reformierte Kirche Guarda

Die Kirche von Guarda ist im Zusammenhang mit der Loslösung von der alten Pfarrei Ardez gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Das spätgotische Kirchenschiff wurde anstelle einer früheren Kapelle erbaut. Die drei Fenster im polygonalen Chor enthalten Glasmalereien von Heide Schmidt. Auf der hölzernen Westempore wurde 1970 eine Orgel eingebaut. Über dem Portal an der Westfassade finden sich das Christusmonogramm und die Buchstaben A und Ω. Guarda hat 1529 die reformierte Lehre eingeführt, zeitgleich mit der Nachbargemeinde Lavin, wo damals Philipp Gallicius wirkte, der Hauptreformator des Unterengadins.

Kapelle Giarsun

An der Talstrasse befindet sich der zu Guarda gehörende Weiler Giarsun, dessen schlichte romanische Kirche wohl aus dem frühen 13. Jahrhundert stammt. Das einfache Kirchenschiff mit der leicht abfallenden Bollensteinpflästerung mit sternförmigem Muster und der halbrunden gewölbten Apsis mit blauer Himmelsmalerei wirkt sehr urtümlich. Die Restauration durch den Architekten Jachen Ulrich Könz im Jahr 1922 brachte einen neuen Eingang und eine Bemalung, die an der linken Seite eine Pilgergruppe und beidseits der Apsis Engel zeigt. Über dem Portal ist ein griechisches Kreuz eingelassen, daneben trägt, aus der Symmetrieachse verschoben, das Glockenjoch die einzige Glocke aus dem Jahr 1676. Die Kirche von Giarsun war Drehort für den Film „Schellenursli“.

Kapelle Sur En

Das zu Ardez gehörende Dörfchen Sur En findet sich auf der rechten Talseite. Zuoberst steht die kleine schlichte Kirche aus dem beginnenden 13. Jahrhundert. Der romanische Bau zeigt ein einfaches Kirchenschiff mit flacher Holzdecke und einem Zementboden, im Osten ist die halbrunde gewölbte Apsis mit drei einfachen Fenstern. Die überaus einfachen Bänke wirken archaisch. An der Westseite zeigt ein Oculus eine weisse Taube. Die einzige Glocke stammt aus dem Jahr 1694. In der Kirche steht ein Harmonium.

Reformierte Kirche Ardez

Plaz
7546 Ardez

Reformierte Kirche Ftan

7551 Ftan

Reformierte Kirche Guarda

Plaz
7545 Guarda

Reformierte Kirche Giarsun

7545 Guarda

Reformierte Kirche Sur En

7546 Ardez